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Geschichte

Trun kann auf eine lange Geschichte zurückschauen. Das Gemeindegebiet war schon sehr früh besiedelt. Beim Bau der Rhätischen Bahn (Eröffnung 1911) stiess man am Ostrand von Trun auf ein Gräberfeld aus prähistorischer Zeit. Im Laufe der Jahre konnte man über 20 Gräber mit Skeletten und Beigaben freilegen. Diese Friedhofanlage datiert aus der Eisenzeit, ungefähr um 400 vor Christus. Auf der gegenüberliegenden, rechten Talseite, auf einem Felsvorsprung, Grepault genannt, fanden Archäologen um 1931-34 eine bronzezeitliche Siedlung, die bis ins Jahr 2000 vor Christus zurückreicht. Auf dem gleichen Plateau sieht man heute noch Reste der Grundmauern einer Kirche aus dem 6./7. Jahrhundert, wohl einer der ältesten christlichen Sakralbauten des Tales.

Schriftlich erwähnt wird Trun zum ersten Mal 765 im berühmten Testament von Bischof Tello und zwar in der Form Tauronto. Der Ursprung des Namens liegt in vorrömischer Zeit. Mit dem Ahorn bei der Sankt-Anna-Kapelle verbindet sich ein weiteres wichtiges Ereignis in der Geschichte von Trun. Unter dem alten Ahorn wurde der Graue oder Obere Bund 1424 erneuert und erweitert. Dieser Bund gab später unserem Kanton den Namen Graubünden. Der Abt von Disentis stellte dem Grauen Bund den Klosterhof in Trun als Rathaus zur Verfügung. Dieses markante Gebäude am Westrand von Trun ist das heutige Museum Sursilvan Cuort Ligia Grischa. Im sogenannten Landrichtersaal tagten die Abgeordneten des Grauen Bundes.
Die Einwohner von Trun lebten lange Zeit – wie alle Gemeinden in der Region – ausschliesslich von der Landwirtschaft. Mit Versuchen zur Erzgewinnung im Puntegliastal gab es aber bereits im 16. Jahrhundert Ansätze in Richtung Industrialisierung. Viele Versuche bei denen mehr Geld verlocht als gewonnen wurde. Aus diesen Versuchen ging aber später die Textilindustrie hervor. Vor allem die von Fidel Tuor 1912 gegründete Tuchfabrik Truns AG hat während langer Zeit eine wichtige Rolle in Trun und für die Region gespielt. In den 70ger Jahren beschäftigte diese Fabrik über 400 Mitarbeiter. Standortprobleme, Managerfehler und vor allem die Konkurrenz aus dem Osten führten leider dazu, das die Fabrica da ponn Trun 2001 endgültig schliessen musste.
Der Rückgang der Bevölkerung in Trun  ist zum Teil diesem Umstand zuzuschreiben. Trun war während Jahrzehnten eines der wichtigsten Industriestandorte Graubündens und der grösste in der Surselva. Die Industrialisierung hatte wohl auch zur Folge, dass die Bevölkerung von Trun als fortschrittlicher galt verglichen mit anderen Gemeinden der Region. Heute bieten neben der Firma Tarcisi Maissen SA und kleineren Betrieben vor allem das Alters-und Pflegeheim Casa S. Martin und das Zentrum für Schule, Ausbildung und Integration Casa Depuoz Arbeit und Verdienst.
In Trun ist die Infrastruktur noch immer recht gut was Postfiliale, Banken, Garagen, Einkaufsmöglichkeiten, Camping und Sporteinrichtungen betrifft.
Die Gemeinde Trun ist seit jeher ein Geschichts-und Kulturzentrum gewesen. Gesang und Musik haben immer eine grosse Rolle gespielt und jetzt entwickelt sich Trun mehr und mehr zu einem Kunstzentrum mit Alois Carigiet, Matias Spescha und einer recht grossen Anzahl von Personen, die sich mit Kunst und Kunsthandwerk beschäftigen.

 


 

Das Buch „Trun – vargau e present“ bietet für Interessierte zahlreiche Informationen zu den wichtigsten Themen wie Geschichte, Architektur, Wirtschaft, Sport, Kultur, Natur und Umwelt. Es handelt sich nicht um ein wissenschaftliches Werk, sondern um eine gut fundierte Publikation, welche die Gemeinde Trun auf verständliche und attraktive Weise vorstellt. Das Buch kann in der Gemeindekanzlei erworben werden.